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Trockenbiotope - Magerrasen

 

Unsere Landschaft - von der Eiszeit geformt

Bei den kegelförmigen "Tumuli" (Hügel) bei der Hirschberg-Alm oberhalb von Pähl soll es sich um so genannte "Gletschermühlen" handeln, also Wannen im Eis, die durch große Steine, Sand und Kies geschaffen wurden, die sich in dem Schmelzwasserstrom unter dem Gletscher immer um die eigene Achse drehten. Diese Wannen füllten sich mit Schotter, der nach Abschmelzen des umgebenden Eises als Schotterkegel herabsank.

Trockenrasen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas, in denen seltene Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Die typischen Pflanzen dieser Magerrasen lieben Licht und Wärme und werden durch intensive Nutzung und Nährstoffzufuhr verdrängt.

Trockenrasen und Magerwiesen zählen daher auch zu den am stärksten gefährdeten Biotopen. Die mühevolle extensive Bewirtschaftung wird heute oftmals aufgegeben. Um jedoch das Überhandnehmen einiger weniger Arten und ein Eindringen von Gehölzen zu verhindern ("Verbuschung"), ist eine Pflege dieser Flächen jedoch erforderlich.

 

Die wilde Kalk-Aster (Aster amellus) bevorzugt sonnige, etwas trockene, kalkreiche Böden

 

Trockenrasen sind von Gräsern geprägte, weitgehend baum- und strauchfreie Lebensräume an trockenen Standorten. Die sommerlichen Temperaturen liegen oft bei mehr als dem Doppelten der Werte benachbarter Waldflächen. An diese Extremstandorten wachsen Pflanzen, die sich gut angepasst haben: Sie haben meist niedrigen Wuchs und kleine Blätter, dichte Behaarung oder Wachsüberzüge, die vor Verdunstung schützen.

 

Bis in das 20. Jahrhundert hinein wurden diese steilen Flächen von den Bauern zwischen Juni und Juli gemäht und als Wiesheu für den Winter eingefahren. Oftmals wurden solche Fächen im Herbst noch als Nachweide für Schafe und Ziegen genutzt. Im Landkreis finden sich nur noch wenige weitere größere Magerrasen, die mit ihrem Artenreichtum an Orchideen, Enzianen, Küchenschellen usw. herausragend sind, u.a. die Siechenhalde bei Schongau und das Gögerl bei Weilheim. Insgesamt haben von diesem noch vor rund 50 Jahren weitläufigen Biotoptyp allenfalls 1 % (!) überdauert. Der Rest wurde durch massive Düngung intensiviert oder aufgeforstet. Einige kleinere Magerrasen, um die sich niemand mehr kümmert, werden vom Bund Naturschutz gepflegt, darunter die Südflanke des Kalvarienberg bei Peiting sowie der Effnerhang (Flurbezeichnung: In den Leiten) bei Hohenfurch.